Endlich wieder London!

Studienfahrt voller Erlebnisse

Nach einer pandemie- und brexitbedingten Pause von fünf Jahren war es im März 2025 endlich wieder soweit: 46 Schülerinnen und Schüler der Rheingrafenschule machten sich gemeinsam mit ihren Lehrkräften auf den Weg nach London, um Kultur, Geschichte und den britischen Alltag hautnah zu erleben.

Die lange Anreise verlief zunächst problemlos, doch am Fährhafen in Calais wurde es kurz aufregend: Nachdem uns das Personal am Fährterminal mit immer neuen Anfahrtsanweisungen beschäftigte, sorgte ein unbeaufsichtigter Rucksack unserer Truppe beinahe für einen Großeinsatz der Sicherheitskräfte – glücklicherweise konnte die Situation durch besonnenes Handeln deeskaliert werden. Auch ein Reisepass eines Schülers, der besonders gründlich mehrfach und mit der Lupe überprüft wurde, sorgte für Verwirrung. Zu guter Letzt gab es sogar zahlreiche Tränen und eine Suchaktion aufgrund eines vermissten Geldbeutels, aber schließlich konnte die Überfahrt nach Dover beginnen. Für viele Teilnehmende war es die erste Fährfahrt – inklusive leichter Orientierungsschwierigkeiten beim Wiederfinden des Busses. Doch trotz der Aufregung lief alles gut und selbst der Geldbeutel tauchte später wieder auf.

Die Unterbringung erfolgte in britischen Gastfamilien, jeweils in kleinen Gruppen, was spannende Einblicke in das Alltagsleben vor Ort ermöglichte – auch wenn so mancher Koffer den Kofferraum der Gastgeberautos sprengte.

In den folgenden Tagen wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Bereits am ersten vollen Tag standen Greenwich und der berühmte Nullmeridian, der Buckingham Palace mit dem Wachwechsel sowie eine große Stadtrundfahrt mit dem offenen Doppeldeckerbus auf dem Plan. Die Tour durch London war informativ, aber lang – und bei frischer Brise auch recht kühl. Die Rückfahrt gestaltete sich abenteuerlich, da der Busfahrer mit den Straßenverhältnissen, der englischen Sprache und der Navigation sichtbar überfordert war. Zum Glück hatten wir ortskundige Lehrkräfte und Handys dabei, sonst würden wir vermutlich noch immer im Kreis fahren.

Am Montag sorgte ein spektakulärer Zwischenfall auf der Tower Bridge – ein Mann war auf die Brücke geklettert – für Verzögerungen. Trotz zweistündigen Staus konnte der Tower of London noch besucht werden und die Feuerwehr konnte den Mann sicher wieder von der Brücke holen. Probleme bereitete jedoch der Kauf von Fahrkarten für den Nahverkehr: Technische Schwierigkeiten bei den Kreditkarten machten spontane Umplanungen nötig. Statt Camden Market wurde das Bankenviertel Londons zu Fuß erkundet.

Ein besonderes Highlight am Dienstag war für einige der Besuch des Science Museum – ein faszinierender Ort voller Entdeckungen. Anschließend ging es quer durch die Innenstadt: Leicester Square, Chinatown, Piccadilly Circus – mit reichlich Gelegenheit zum Shoppen und Erkunden. Der Besuch des interaktiven Butterfly Trail wurde von einem Diebstahl überschattet: Einem Schüler wurde das Handy aus der Jackentasche gestohlen. Glücklicherweise konnte es wenig später dank der örtlichen Polizei unbeschadet wiedergefunden und an der Wache abgeholt werden.

Ein Tagesausflug führte die Gruppe außerdem mittwochs nach Oxford, wo bei Führungen durch altehrwürdige Colleges Harry-Potter-Atmosphäre aufkam. Besonders eindrucksvoll waren die historischen Innenhöfe und Speisesäle – auch wenn viele Schülerinnen und Schüler die anschließende Freizeit noch spannender fanden. Auf der Rückfahrt durch den Londoner Feierabendverkehr wuchs der Wunsch nach einem ortskundigeren Busfahrer.

Am letzten Tag klappte schließlich auch der Kauf der langersehnten Travelcards – dank des Einfallsreichtums eines Schülers. So konnte das ursprüngliche Programm doch noch teilweise umgesetzt werden: Der beliebte Camden Market, eine Fahrt mit der Seilbahn über die Themse sowie in Kleingruppen selbstorganisierte Erkundungen z. B. zum Arsenal Stadion standen auf dem Plan. Den feierlichen Abschluss bildete der gemeinsame Besuch des Musicals „The Lion King“ im Londoner West End.



Die Rückfahrt verlief trotz Wellengang auf der Fähre weitestgehend ruhig. In Deutschland angekommen, übernahm ein neuer Busfahrer, der zwar kein Deutsch sprach, dafür aber sehr zielstrebig die Rückreise antrat. Ein kleiner baustellenbedingter Umweg in Wörrstadt bildete den Schlusspunkt einer insgesamt ereignisreichen, aber dennoch rundum gelungenen Fahrt.

Fazit: Die Londonfahrt 2025 war ein unvergessliches Erlebnis voller Highlights, organisatorischer Herausforderungen und unendlich vieler kleiner Geschichten, die noch lange in Erinnerung bleiben werden.